The best half year in my life in Canada, Campbell River!

Exchange isn’t a year in your life, it’s a life in a year. Diese 6 Monate in Kanada waren die besten meines Lebens. Ich hatte ein komplett anderes und unglaubliches Leben und ich bin sehr dankbar dafür. Ich heiße Carla und bin 16 Jahre alt und war in Kanada auf Vancouver Island in Campbell River.

Eigentlich wollte ich am Anfang nach Neuseeland, aber wegen Corona war das leider nicht möglich. Als ich wusste, dass es mit Neuseeland nicht klappt, war mir sofort klar, dass ich dann nach Kanada möchte. Es war schon immer mein Traum, beide Länder in meinem Leben zu sehen. Ich bin so unendlich dankbar und glücklich dafür, dass ich in Kanada, Campbell River gelandet bin. Ich habe mich für Campbell River entschieden, weil ich in der Nähe von Vancouver sein wollte oder auf Vancouver Island. Außerdem wollte ich das Meer in der Nähe haben, die Berge zum Ski fahren und die Möglichkeit, an einem Outdoor Programm teil zu nehmen. Allerdings hat das mit dem Outdoor Programm aufgrund von Corona nicht geklappt.

Ich weiß noch als ich meine Gastfamilie bekommen habe, hab ich angefangen zu weinen, weil ich mich so gefreut habe. Meine Familie besteht aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater, meinen Gastbruder (12 Jahre), meiner Gastschwester (12Jahre) und meiner italienischen Gastschwester (17Jahre). Meine Familie nimmt immer zwei Austauschschüler auf, darüber habe ich mich aber auch sehr gefreut. Denn meine italienische Gastschwester ist auch wie eine Schwester für mich geworden und es ist auch toll gewesen, jemanden im gleichen Alter zu haben. Meine italienische Schwester und ich hatten jeweils unser eigenes Zimmer mit Badezimmer. Bevor ich nach Kanada geflogen bin, hab ich per Video Chat mit meiner Familie ein paar mal telefoniert.

Und dann war auch irgendwann der Tag meines Abfluges da. Ich war sehr aufgeregt, aber auch voller Vorfreude. Zum Glück musste ich nicht ganz alleine fliegen, ich bin mit anderen Austauschschülern, die auch nach Campbell River wollten, geflogen. Am Flughafen habe ich auch zum ersten mal meine italienische Schwester kennen gelernt. Wir haben uns von Anfang an schon sehr gut verstanden.

Der Flug war sehr lange, und als wir angekommen sind, war es ein bisschen komisch, da wir Masken tragen mussten und Abstand von unserer Familie halten mussten.

Die ersten zwei Wochen musste ich dann in Quarantäne. Ich hatte es mir eigentlich schlimmer vorgestellt, aber es war eigentlich nicht schlimm, weil ich immer etwas gefunden habe, womit ich mich beschäftigen konnte und ich hatte auch täglich Meetings mit den anderen international students.

Am Anfang hatte ich auch erst Angst davor, dass ich die Sprache nicht so gut verstehe oder sprechen kann, aber diese Angst war auch ganz schnell weg. Kanadier sind sehr einfach zu verstehen, manchmal habe ich einzelne Vokabeln nicht gewusst, aber ich hab es immer im Zusammenhang verstanden oder nachgefragt, was es bedeutet. Alle sind auch immer sehr hilfsbereit gewesen. Auch beim Sprechen haben mir die ersten Monate viele Vokabeln gefehlt, aber ich konnte sie immer so umschreiben, dass mich jeder verstanden hat. Und so ab den 2. Monat habe ich dann auch nur noch in Englisch gedacht.

Nach der Quarantäne ging es dann auch endlich in die Schule. Meine Schule hieß Timberline Secondary School. Meine Highschool hatte so ungefähr 20 weitere international students. Die meisten kannte ich schon vorher von den Meetings und manche von ihnen sind auch echt gute Freunde von mir geworden. Meine italienische Schwester ist auf die gleiche Schule gegangen, also musste ich nicht alleine den Schulbus nehmen. Meine Familie lebt nämlich im Süden von Campbell River, etwas weiter weg von der Stadt. Deswegen musste ich auch immer einen Bus nehmen, um in die Stadt oder Schule zu kommen. Aber meistens haben mich auch meine Eltern gefahren. Es war aber auch sehr schön außerhalb von der Stadt zu leben, weil das Meer zu Fuß nur 10min weg war und wir auch viel Natur hatten.

Die ersten fünf Wochen hatte ich nur Mathe von 9Uhr morgens bis 12:30 oder manchmal auch bis 14:30Uhr. Das war wegen Corona so. Mathe war auf jeden Fall einfacher als in Deutschland, ich musste das Fach wählen wegen meiner Deutschen Schule. Als Mathe vorbei war, hatte ich dann 5 Wochen Drama. Es hat so viel Spaß gemacht. Wir haben jeden Tag eigentlich nur geschauspielert und Spiele gespielt. Da habe ich auch sehr gute Freunde gefunden. Wir hatten sogar zwei Aufführungen. Also wenn man Spaß am Schauspielern hat, sollte man auf jeden Fall Drama im Ausland nehmen. Nach Drama, hatte ich dann 5 Wochen Girls PE, also Sport. Ich hatte so eine tolle Lehrerin und die Klasse war auch einfach großartig. Da habe ich auch meine beste kanadische Freundin kennen gelernt. Wir haben fast jeden Tag neue Sportarten ausprobiert, wie z.B. Volleyball, Football, Hockey, Tennis, Handball, Cricket, Baseball, Basketball, Soccer oder auch Badminton. Wir haben auch Ausflüge in einen coolen Naturpark oder einem Fitnessstudio oder auch in eine Turnhalle mit Trampolinen gemacht. Dieser Kurs war mit mein Lieblings Kurs und er war leider viel zu schnell vorbei.

Die letzten Fünf Wochen hatte ich dann Spanisch. Das habe ich auch wegen meiner Deutschen Schule gewählt. Die Lehrerin war auch wieder mega nett. Eigentlich kann ich über Kanada sagen, alle Lehrer, die ich kennen gelernt habe, waren mit die besten Lehrer, die ich je hatte. Die Beziehung zwischen Lehrer und Schülern war irgendwie ganz anders als in Deutschland.

Ich wollte eigentlich auch bei einem Nachmittags Club mitmachen, aber das ging leider wegen Corona nicht.

In der Schule mussten wir auch Masken tragen und durften sie nur zum Essen und Trinken abnehmen. Aber soweit ich weiß, wird die Schule auch nächstes Jahr wieder normal starten.

Meine Freunde habe ich alle in der Schule in meinen Kursen gefunden. Am Anfang hatte ich mehr international students, als kanadische Freunde, aber das hat sich dann auch geändert. Ich habe dann auch viele gute Kanadische Freunde gefunden. Ich habe Freundschaften gefunden, wo ich niemals gedacht hätte, dass diese Freundinnen, wie Schwestern für mich sind. Sie sind wirklich Freunde fürs Leben. Ich habe mit ihnen so viele tolle Sachen erlebt und blicke sehr gerne auf diese Zeit zurück. Wegen Corona konnte man am Anfang leider nicht so viel machen, aber das hat sich zum Glück dann auch geändert. In Campbell River, war es sehr üblich, Strandfeuer zu machen. Das hat immer viel Spaß gemacht. Oder wir haben auch andere Sachen unternommen, wie eine Whale watching tour oder zum See oder zum Fluss gehen.

Die Natur von Kanada ist schon etwas Besonderes. Allein, wenn man nur durch einen Wald in Campbell River geht, ist es einfach komplett anders als in Deutschland. Aber ich hab mit meiner Familie auch viele Ausflüge in die Natur unternommen . Das hat immer sehr viel Spaß gemacht. Wir waren an Wasserfällen oder an einem See oder auch in Naturparks.

Das Essen war eigentlich ziemlich gleich, wie in Deutschland. Ich bin auch Vegetarierin, aber ich hatte gar keine Probleme damit gehabt, es gab immer vegetarische Optionen. Das einzige, was ich vermisst habe, war normales Brot:)

Meine Familie in Kanada war einfach perfekt. Ich habe so viel Glück gehabt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich sagen würde, ich habe eine zweite Familie in Kanada. Meine Gasteltern sind wie Eltern für mich. Sie haben mich immer unterstützt und sind auch immer für mich da gewesen. Ich konnte immer mit ihnen über alles reden. Aber auch meine Gastgeschwister sind die besten der Welt. Ich kann nicht sagen wie oft ich mit ihnen zusammen gelacht habe und wie viel Spaß wir immer hatten. Wir haben als Familie auch viele Ausflüge unternommen, sind Ski fahren gegangen oder sind auch öfter in den Urlaub gefahren. An einem ersten langen Wochenende im Februar waren wir in Victoria. In den Osterferien in Tofino auf der anderen Seite der Insel. Da bin ich sogar das erste mal in meinem Leben gesurft. Wir waren den ganzen Tag am Meer. Dieser Trip war einer meiner Lieblings Trips, es hat so viel Spaß gemacht. Dann waren wir nochmal in Victoria im Frühling und eines der letzten Wochenenden in Vancouver. Beide Städte sind so schön, die muss man auf jeden Fall mal im Leben gesehen haben. Aber das beste war immer Zeit mit meiner. Familie zu verbringen. Außerdem hatte meine Familie auch noch einen kleinen Bungalow auf einer Insel in der Nähe. Da sind wir auch manchmal am Wochenende hin gefahren. Man konnte auch immer da direkt zum Strand laufen. Wir haben Stand Up Paddling ausprobiert oder auch Kayaking. Die Trips waren für mich die besten Erlebnisse mit meiner Familie zusammen. Ich bin so glücklich diese Menschen in meinen Leben kennen gelernt zu haben. Ich habe immer noch viel Kontakt mit ihnen und ich bin mir sicher, dass ich sie auch bald wieder sehen werde. Ich hab ein zweites Zuhause in Campbell River gefunden. Ich bin meiner Familie so dankbar, dass sie mich wie eine Tochter/Schwester aufgenommen haben. Für mich hätte es keine bessere Familie gegeben.

Und dann war auch irgendwann der Tag des Abschieds gekommen. Die Woche davor habe ich noch besonders viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht und in der letzten Nacht haben meine Geschwister und ich noch auf dem Trampolin übernachten, das hat sehr viel Spaß gemacht. Am Morgen hat meine Familie mich zum Flughafen gebracht. Der Abschied war der schwerste meines Lebens. Ich weiß nicht, wie viel ich geweint habe. Dann bin ich mit anderen Austauschschülern und meiner italienischen Schwester wieder nach Vancouver und dann nach Frankfurt geflogen und dann waren auch schon meine 6 Monate in Kanada vorbei. Leider viel zu schnell.

Ich bin einfach nur dankbar für die ganzen Erfahrungen, die ich in Kanada gemacht habe und die Menschen, die ich kennen lernen durfte. Es war wirklich die Zeit meines Lebens und die besten 6 Monate, die ich je hatte. Taste ist eine super Organisation, sie haben mich sehr gut auf meinen Auslands Aufenthalt vorbereitet und waren auch während meines Aufenthaltes immer für mich da. Danke dafür. Also wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du ins Ausland gehen solltest, hoffe ich, dass ich dich ein bisschen überzeugen konnte. Wenn man die Möglichkeit hat ins Auslands zu gehen, sollte man es auf jeden Fall machen. Es wird deine beste Zeit deines Lebens und du wirst es nicht bereuen.

Thank you Canada!

Carla