Meine ersten Monate in Valencia

Auch wenn ich dachte, ich hätte ein einigermaßen gutes Spanisch-Level, habe ich bei der Ankunft und später in den ersten Wochen in der Schule relativ wenig verstanden. Rückblickend auf die Anfänge muss man sich darüber aber überhaupt keine Sorgen machen, da ich mich schon nach einigen Wochen gut reingehört habe.

Die Tage in der Schule sind aus meiner Sicht länger und anstrengender als in Deutschland. Der Unterricht besteht fast ausschließlich aus Frontalunterricht mit wenig Interaktion zwischen Schülern und Lehrern. In meinem Fall werden zudem manche Fächer auf „Valenciano“ unterrichtet, was die regionale Amtssprache in Valencia ist. Für jemanden der nur das „normale“ Spanisch kennt, ist das jedoch quasi nicht zu verstehen. Deshalb habe ich mich mit der Schule abgesprochen, sodass ich in manchen Fächern nach Hause oder in die Bibliothek gehen kann.

Das Familienleben ist natürlich bei jedem unterschiedlich, bei mir war es aber eher religiös, familiär und sehr behütet. Meine Familie ist wirklich sehr herzlich, liebend und offen für Neues und ich habe nie das Gefühl gehabt eine Last für sie zu sein. Meine Eltern sind sehr oft zu Hause und kochen gerne, weswegen ich mir eigentlich noch nie Gedanken über das Essen machen musste.

Was mir wirklich gut gefällt ist, wie spontan man hier ist. Manchmal treffen wir uns einfach, ohne lange im Voraus geplant zu haben, was ich aus Deutschland nicht so kenne und was mir wirklich gut gefällt.

Der wirklich größte Kulturschock für mich war das (echt sehr leckere) Essen. Meine Gastfamilie hat argentinische Wurzeln, weswegen eindeutig mehr Fleisch auf dem Teller lag, als ich es aus Deutschland gewohnt war. Hinzu kommt ein ganz anderer Rhythmus, denn vier bis fünf Mahlzeiten am Tag sind hier ganz normal! Dass man so viel Essen angeboten bekommt, ist hier aber eine Form seine Fürsorge auszudrücken, man darf sich also nicht wundern, wenn man bei der Rückkehr ein paar Pfund mehr auf den Rippen hat 🙂

Allgemein bin ich hier echt glücklich, meine Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt war auf jeden Fall richtig. Natürlich ist das Leben hier ein anderes, aber genau das ist der Charme des Ganzen, denn man erlebt hier ein total anderes und schönes Leben. Einen Austausch kann ich absolut jedem empfehlen, der Lust auf einen vollkommen unterschiedlichen „Way of Life“, gutes Wetter und natürlich die spanische Kultur hat.

Ferdinand