Erste Freundschaften in den USA

Liebes TASTE-Team,

Mir geht es echt gut hier. Bisher hatte ich noch kein Heimweh! Also, klar, ab und zu denkt man schon “In Deutschland wär’s jetzt so und so” und man wär manchmal schon gerne zu Hause, aber es war noch nie so, dass ich heulend im Bett lag oder so.

Auf jeden Fall habt ihr – und GLI – wunderbare Arbeit geleistet. Allein schon der Flug hierher! Gut, der ist zwar schon ein bisschen her (ich kann gar nicht glauben, dass ich schon eineinhalb Monate hier bin…), aber das habt ihr echt gut organisiert. Wir 7 TASTEies haben uns alle in Paris am Flughafen getroffen und sind in Cinncinati alle zusammen durch die Kontrollen gelaufen und so. Gott sei Dank! Ich weiß gar nicht, ob ich das allein alles hinbekommen hätte 😀 auf jeden Fall haben wir uns auf dem 9-Stunden-Flug schon angefreundet und hatten immer jemanden zum Reden. Und vor ein paar Wochen hatten wir noch eine exchange student orientation von GLI mit allen GLI-Schülern in der Area, mit unserer Area Rep. Diana. Wir haben in ungefähr 3 Stunden noch mal alles durchgepaukt, was wir in Deutschland in 3 Tagen auf unserem Vorbereitungsseminar gemacht haben – aber ich fand’s eigentlich echt gut, da wurde alles noch mal aufgefrischt, was man so darf und was nicht 😉 Abgesehen davon hat man noch mal alle TASTEies wieder gesehen und konnte sich austauschen (auf Englisch natürlich :D).

Auch mit der Auswahl meiner Gastfamilie habt ihr gaaaaaaaaaanz tolle Arbeit geleistet! Ich war ja immer so besorgt, dass ich gar keine abbekomme und dass mich niemand wegen meiner Katzenhaarallergie haben will 😉 aber Karen und Dave sind einfach nur wunderbar. Das klingt jetzt vielleicht echt komisch, aber ich glaube, irgendwie war es vorbestimmt, dass ich in diese Familie komme. Wir passen einfach super zusammen und irgendwie erinnert mich auch viel an zu Hause – vielleicht habe ich daher kein Heimweh. Soll aber nicht heißen, dass ich alles nur mit Deutschland vergleiche 😉

Unter der Woche bin ich sehr beschäftigt. Ich habe ja jeden Tag bis 3 Uhr Schule und um 5 Uhr schon wieder Fußballtraining.. Ja, ich spiele Fußball! Mein erstes Mal 😀 Dementsprechend bin ich leider auch nicht soooo gut .. Aber hey! Die sagen, für mein erstes Mal wär ich gar nicht so schlecht. Ich schätze, ich muss da einfach dran bleiben. Aber ich bin echt froh, dass ich Fußball spiele – anders kommt man hier echt an keine Leute. Zwischen den Stunden (jeweils 90 Minuten, aber das ist ja man gewöhnt) hat man 10 Minuten Pause und da hat man aber keine Zeit sich auszuruhen! Ich muss immer durch die halbe Schule rennen und zu meinem Schließfach. Die Bücher kann man nicht mal eben den ganzen Tag mit sich rum tragen, die haben leider immer so an die 1000 Seiten, im Ernst. und während man durch die Schule rennst, rempelt man vielleicht grad mal jemanden an, aber lernst niemanden kennen. Ich hab es am Anfang auch mal mit Cross Country probiert, aber das war ja nun gar nichts für mich. Bei 36 Grad in der prallen Sonne laufen – nein danke! Nach einer Woche und einem echt harten Practice, wonach ich mich auch fast übergeben hätte, habe ich da aufgehört. Aber Kirsten aus meinem Englischkurs hat mir schon von Soccer vorgeschwärmt und sie hat mich auch dahin gebracht. Sie ist auch diejenige, die ich als meine erste Freundin beschreiben würde – yay! 🙂

Aber wie gesagt, ich kann nur jedem raten, einen Sport anzufangen, egal ob man neu einsteigt oder nicht. Es ist nämlich echt schwer, einfach so Leute kennen zu lernen. Selbst ich muss das sagen und ich bin eigentlich eine ziemlich offene, selbstbewusste Person. Du hast am Anfang keinen, neben dem du beim Lunch sitzen kannst, und alle gucken dich nur neugierig an. JEDER weiß, dass du die neue Austauschschülerin bist. Aber die gehen deswegen nicht etwa auf dich zu! Obwohl, ein paar ja 😉 Aber du musst echt über deinen Schatten springen und Leute ansprechen. Und wenn man das erstmal ein paar Mal macht, ist der Rest auch nicht mehr so schwer.

Aber wie gesagt, mir gefällt es hier echt gut. Klar denke ich auch noch viel an zu Hause, aber ich denke, das geht jedem so. Ich bin sicher, das kommt mit der Zeit, dass man mehr und mehr Leute richtig kennen lernt und tolle Freunde findet. Bei mir geht’s schon langsam bergauf 😉 Nach der Schule gehe ich meistens zu meinen Freundinnen aus dem Soccerteam. Die haben schon gesagt, dass sie mich unbedingt mal irgendwohin mitnehmen wollen, ins Kino oder so. Da sagt man doch nicht nein 🙂

Liebe Grüße,

Eure Jasmin