How was Canada?

„How was Canada?”

Was für eine Frage… wie soll, man denn bitte 11 Monate in einem Satz beschreiben?!

Ich erinnere mich noch, wie ich am Berliner Flughafen Abschied nehmen musste! Nur schweren Herzens ließ ich meine Familie, Freunde und Freund zurück, um nach 24 Stunden Flug meine neue “Familie” kennenzulernen!

Meine neue Familie bestand aus einer alleinerziehenden Mutter mit einem Einzelkind! Zu Anfang war alles so aufregend! Eine neue Schule, neue Leute, neue Heimat und eine andere Sprache! Ich fühlte mich nicht wohl und wie so oft in diesem Jahr erklärte ich mir selbst, dass ich einfach nicht lange bleiben würde! (Alle die noch gehen wollen: sagt so etwas niemals euren Eltern, sondern erzählt es einer Freundin, die vielleicht selbst im Austausch war, weil man es sonst bereut- ich spreche aus Erfahrung!). Ich entwickelte ein Routine und alles war ok, aber wurde einfach nicht besser…die Situation verschlechterte sich einfach nur! Ich übernahm immer mehr Hausarbeiten und meine Gastschwester war völlig unbegründet eifersüchtig! Ich hielt noch einen Monat durch, bevor ich beschloss, den Familienwechsel nicht länger vor mir herzuschieben!

Ende Januar hatte ich also endlich Mut genug die Gastfamilie zu wechseln!  (Wechselt, wenn ihr glaubt es geht nicht- es war das Beste, was ich in diesem Jahr getan hab)  Nach 10 Tagen bei einer Freundin zog ich, recht unmotiviert auch noch 2 Wochen länger in Kanada zu bleiben, in eine neue Familie! Schnell sollte ich lernen, wie lieb Kanadier sind!  Meine neue Familie machte den Rest des Jahres zur besten Zeit meines Lebens… so far! Mit so lieben Gesten wie einfach mal zu fragen, wie mein Tag war, zeigte mir die ganze Familie einfach how much they cared about me! Auch mit meinen Gastschwestern (18&20) verstand ich mich toll! Besonders mit der Älteren unternahm ich so viel! Wir erzählten allen wir wären Schwestern und fühlten uns auch so! Glücklich wie ich war, und wie die meisten mich auch kennen, lernte ich viele liebe Kanadier kennen und baute mir endlich einen etwas größeren Freundeskreis auf, mit denen ich am liebsten an den Ozean fuhr während wir den traumhaften Sonnenuntergang hinter den schneebedeckten Bergen beobachteten!

Fast noch trauriger als beim Abschied aus Deutschland musste ich meine Familie und tolle Freunde in Kanada zurücklassen, in der Hoffnung alle bald wiederzusehen!

• An alle, die an einem Austauschjahr interessiert sind:
Ich kann es euch nur empfehlen! Wenn bei mir auch die erste Zeit nicht so toll war, hat es mich stark gemacht und mir so viel gebracht! Außerdem ist Kanada meiner Meinung nach ein tolles Ziel! Die Menschen sind nicht nur extrem nett & freundlich, sondern die Landschaft mit Walen, Bären und Adlern einfach einmalig! Und ja auch in Kanada gibt es Gegenden, in denen es nicht schneit! Auf Vancouver Island (Insel an der Westküste) war es im Winter wärmer als hier und im Sommer auch um 30° C!

Also nutzt die Chance!
Lisa