Mein Leben am Otaki College

(…) Schule ist auch nicht mehr so „komisch” oder “anders” wie es zu Anfang schien. Es ist irgendwie alles normal und ich hab mich auch ziemlich schnell eingewöhnt. (…)

Hallo ihr Lieben,

erst mal ganz liebe Grüße vom anderen Ende der Welt. Es ist unglaublich, ich bin jetzt schon ein halbes Jahr hier, das ist echt nicht zu fassen, die Zeit vergeht so schnell. Dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass ich erst vor wenigen Tagen angekommen bin. Dann ist da aber auch noch dieses Gefuehl, dass ich schon irgendwie immer hier gewesen bin, da alles so vertraut erscheint, meine Gastfamilie, meine neuen Freunde usw.

Schule ist auch nicht mehr so „komisch” oder “anders” wie es zu Anfang schien. Es ist irgendwie alles normal und ich hab mich auch ziemlich schnell eingewöhnt. Am ersten Schultag hab ich mich mit Hilfe von Diane Thomsen, der International Student Coordinator am Otaki College, durch die Schule gekämpft. Mrs Thompsen ist immer als Ansprechpartner für die Austauschschüler da, ebenso versucht sie nach besten Möglichkeiten zu helfen. Das hat mir mein Leben hier in Neuseeland etwas einfacher gemacht. Als weitere Person ist da noch Melody Paroli, sie ist die Homestay Coordinatori und ebenso für die Austauschschüler am Otaki College zuständig. Sie versucht genau so wie Mrs. Thomsen allen Austauschschülern zu helfen. 

Das sind erst einmal die wichtigsten Personen an der Schule für mich und ich bin froh, dass ich sie habe. Ebenfalls ganz wichtig ist meine Gastfamilie, sie ist super nett und ich komme gut mit ihnen aus.

Der Schulalltag am Otaki College sieht so aus, dass die erste Stunde um 8.45 Uhr anfängt und dann 50 Minuten dauert, genau wie alle anderen Stunden auch. Nur Montags gibt es eine Sonderregelung, da Montags immer Assembly ist. Da trifft sich die ganze Schule in der Aula und es werden Ankündigungen gemacht. Schule dauert bis 15.05 Uhr und man hat von 12.20 bis 13 Uhr Lunchtime.

Meine Stunden habe ich gefüllt mit verschiedensten Fächern. Das interessanteste ist für mich das Fach ‚Outdoor Education’. Da lernt man Dinge, wie z.B. wie man sich einen Iglu baut, für den Fall, dass man im Winter irgendwo mal eingeschneit ist und man macht noch viele andere Aktivitäten in der Natur.

Es gibt hier so viel zu berichten, damit könnte ich jetzt schon ein ganzes Buch füllen. Und ich habe ja noch sieben Monate vor mir…

Jetzt habe ich zwei lange Monate Sommerferien über Weihnachten. Da wird sicher noch einiges für das Buch hinzu kommen. Ich werde Weihnachten im Sommer am Strand verbringen. Das wird bestimmt eine total tolle Erfahrung!

Schule war bis jetzt sehr gut und hat echt Spaß gemacht. Ich wurde super von den meisten Schülern aufgenommen, da es für sie faszinierend ist, wenn man neben Englisch noch eine andere Sprache spricht oder gar aus Europa kommt.
Man hat so echt tolle Erlebnisse und darf sich nicht wundern, wenn die Neuseeländer denken, dass Italien ja direkt um die Ecke von Deutschland ist.

Manchmal war ich aber auch etwas schockiert. z.B. wenn man neu in eine Klasse kommt und erzaehlt, dass man aus Deutschland ist und dann beim naechsten Mal mit “Sieg Heil” oder “Heil Hitler” angesprochen wird. Da sollte man aber nicht beleidigt sein, sondern einfach ruhig erklären, dass das Geschichte ist. Auch für solche Erklärungen ist man als ‚Botschafter Deutschlands’ im Gastland zuständig! Die meisten Kiwi-Schüler haben das Thema nicht in Geschichte behandelt oder interessieren sich nicht dafür, da Deutschland für sie ein Land ist, das sehr weit weg ist und keinen Einfluss auf sie hat. Dennoch haben sie Interesse, wenn man es ihnen direkt als Deutscher erklärt. Das sind Erfahrungen die man im Kopf behält. Aber man macht überall neue und meist positive Erfahrungen, wie schon genannt in der Schule und mit den neuen Freunden usw.

Bis jetzt war meine Entscheidung einen Austausch nach Neuseeland zu machen, die beste die ich in meinem ganzen Leben bisher gemacht habe und ich hoffe, dass noch mehr Schüler den Weg gehen und ein unbeschreibliches Jahr oder auch “nur” Halbjahr in Neuseeland verbringen werden!

Martina